BfO-Patiententag am 18. Oktober 2025: Auf dem Kongress anlässlich des Weltosteoporosetages klären Experten über die Knochenkrankheit auf – mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Informationsständen. Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BfO) dankt allen Referenten für ihre Zeit sowie die Erlaubnis ihre Kongress-Vorträge aufzuzeichnen und auf der Webseite des BfO zur Verfügung zustellen
Osteoporose ist eine Volkskrankheit, unter der rund 6,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden. Fast jede vierte Frau und etwa sechs Prozent der Männer über 50 Jahre sind betroffen – viele ohne es zu wissen. Da Osteoporose zunächst ohne Symptome verläuft, wird sie auch „stiller Knochendieb“ genannt. Unbehandelt drohen Knochenbrüche, Schmerzen und der Verlust der Selbstständigkeit. Der BfO-Patientenkongress am 18. Oktober 2025 in der Energieleitzentrale Bremen zeigte wirksame Ansätze, um die Knochen zu stärken und Frakturen zu verhindern.
Für die Durchführung eines solchen Patiententages braucht es engagierte Mediziner, die sich Zeit für Patienten nehmen und ihnen Mut machen. Einer von ihnen ist der Bremer Internist, Rheumatologe und Osteologe Dr. Thomas Brabant, der als Tagungspräsident fünf hochkarätige Kollegen für Vorträge gewinnen konnte. „Freuen Sie sich auf hervorragende Wissenschaftler, die Sie verständlich mit in ihre Fachgebiete nehmen“, sagte Brabant.
"Rheumatische Erkrankungen und der Knochen" ein Vortrag von Prof. Dr. med. Jens Gert Kuipers
Wie Entzündungen das Skelett schwächen können
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen (ERE) greifen nicht nur Gelenke, sondern auch den Knochen selbst an. Bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Psoriasisarthritis kann es zu Zerstörungen an den Gelenken kommen, während bei Spondyloarthritiden übermäßige Knochenneubildungen an der Wirbelsäule entstehen.
Zudem führen chronische Entzündungen oft zu Knochenentkalkung und damit zu Osteoporose – entweder lokal in einzelnen Bereichen oder im ganzen Skelett. Auch Durchblutungsstörungen können den Knochen schädigen und zum Absterben von Gewebe führen.
Prof. Dr. Jens Gert Kuipers ist Chefarzt der Klinik für internistische Rheumatologie, Rotes Kreuz Krankenhaus, Bremen.
Osteoporose ist eine Krankheit der Knochen.
Die Knochen werden dabei schwach und brüchig.
In Deutschland haben etwa 6,5 Millionen Menschen Osteoporose.
Viele Menschen wissen es nicht.
Denn Osteoporose macht am Anfang keine Beschwerden.
Darum nennt man sie auch: der stille Knochendieb.
Ohne Behandlung können die Knochen leicht brechen.
Das macht Schmerzen und kann dazu führen, dass man nicht mehr selbstständig leben kann.
Am 18. Oktober gab es in Bremen einen Patienten-Kongress vom BfO.
Der Kongress fand in der Energieleitzentrale statt.
Dort erklärten Fachleute, wie man die Knochen stärken und Brüche vermeiden kann.
Für so einen Kongress braucht man Ärztinnen und Ärzte, die sich Zeit nehmen.
Sie sprechen mit den Menschen und machen ihnen Mut.
Einer dieser Ärzte ist Dr. Thomas Brabant aus Bremen.
Er ist Facharzt für innere Krankheiten, Rheuma-Erkrankungen und für Knochenerkrankungen.
Er hat den Kongress geleitet.
Er konnte fünf weitere Expertinnen und Experten für Vorträge gewinnen.
Er sagte:
Freuen Sie sich auf Wissenschaftler, die alles gut und verständlich erklären.
Vortrag von Prof. Dr. Jens Gert Kuipers
Manche Rheuma-Krankheiten machen nicht nur die Gelenke krank.
Sie können auch die Knochen schwächen.
Durch die Entzündungen verlieren die Knochen Mineralien und werden dünner.
So kann sich auch Osteoporose entwickeln.
Manchmal bekommt der Knochen auch zu wenig Blut.
Dann kann Knochen-Gewebe absterben.
Prof. Kuipers arbeitet als Chefarzt am Roten Kreuz Krankenhaus Bremen.
„Beckenringfrakturen“ ein Vortrag von Dr. med. Knut Müller-Stahl
Wenn Stürze schwerwiegende Folgen haben
Brüche im Bereich des Beckenrings gehören zu den typischen Verletzungen bei Osteoporose. Schon ein leichter Sturz – manchmal sogar ohne äußeren Anlass – kann ausreichen, um den geschwächten Knochen zu brechen. Die Folgen sind starke Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit, die oft zu längeren Krankenhausaufenthalten führen.
Zur Diagnose reichen einfache Röntgenbilder meist nicht aus. Erst CT- oder MRT-Untersuchungen zeigen die genaue Bruchform und helfen, die passende Behandlung zu planen. In vielen Fällen genügt zunächst eine konservative Therapie mit Schmerzmitteln, Physiotherapie und gezielter Osteoporosebehandlung.
Dr. Knut Müller-Stahl ist Klinikdirektor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Bremen-Mitte, Bremen.
Vortrag von Dr. Knut Müller-Stahl
Bei Osteoporose brechen die Knochen leichter.
Auch der Beckenring kann brechen – oft schon durch einen kleinen Sturz.
Die Menschen haben dann starke Schmerzen und können sich schlecht bewegen.
Ein normales Röntgenbild zeigt den Bruch oft nicht genau.
Dafür braucht man ein CT oder MRT.
Viele Brüche können ohne Operation behandelt werden:
mit Schmerzmitteln, Krankengymnastik und einer guten Osteoporose-Therapie.
Dr. Müller-Stahl ist Direktor der Klinik für Unfall-Chirurgie und Orthopädie in Bremen.
"Radiologische Verfahren bei Wirbelsäulenschmerzen" ein Vortrag von Dr. med. Stefan Neumann
Gezielte Diagnose und schonende Behandlung von Rückenschmerzen
Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch – in Deutschland rund 38 Millionen Mal pro Jahr. Sie verursachen nicht nur langwierige Krankheitszeiten, sondern belasten auch das soziale und berufliche Leben vieler Betroffener. Um die Ursache gezielt behandeln zu können, ist eine genaue bildgebende Diagnostik entscheidend. Darüber hinaus bietet die Radiologie minimalinvasive Therapien, die Schmerzen effektiv lindern können.
Dr. Stefan Neumann ist Facharzt für Diagnostische Radiologie am Radiologiezentrum Bremen.
Vortrag von Dr. Stefan Neumann
Viele Menschen haben Rückenschmerzen.
Sehr viele gehen deshalb zum Arzt.
Um die Ursache zu finden, helfen Bilder vom Rücken, zum Beispiel Röntgen, CT oder MRT.
Die Radiologie hat auch schonende Behandlungen, die Schmerzen lindern können.
Dr. Neumann arbeitet am Radiologiezentrum Bremen.
"Knochenödem – Diagnose und Therapie" ein Vortrag Univ-Prof. Dr. med. Uwe Maus
Wenn sich Flüssigkeit im Knochen ansammelt
Ein Knochenmarködem ist eine schmerzhafte Flüssigkeitsansammlung im Inneren des Knochens. Erstmals 1988 beschrieben, kann es viele Ursachen haben: Verletzungen, Entzündungen, Durchblutungsstörungen, Stoffwechsel- oder Tumorerkrankungen. Finden Ärztinnen und Ärzte keine klare Ursache, spricht man vom Knochenmarködemsyndrom.
Betroffene spüren oft über Wochen oder Monate anhaltende Schmerzen, meist an Hüfte, Knie, Sprunggelenk oder Schulter. Typisch sind Belastungsschmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit.
Prof. Dr. Uwe Maus ist Kommissarischer Klinikdirektor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in Düsseldorf.
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Uwe Maus
Manchmal sammelt sich Flüssigkeit im Knochen.
Das nennt man Knochenmark-Ödem.
Das tut oft lange Zeit weh – an der Hüfte, am Knie, am Fuß oder an der Schulter.
Es kann viele Ursachen geben:
Unfälle, Entzündungen, schlechte Durchblutung oder Stoffwechsel-Probleme.
Findet man keinen Grund, nennt man es Knochenmark-Ödem-Syndrom.
Prof. Maus arbeitet in der Klinik für Orthopädie und Unfall-Chirurgie in Düsseldorf.
"Frailty, Sarkopenie, Mangelernährung und Sturz" ein Vortrag von Dr. med. Amit Choudhury
Warum Muskelschwund und Stürze das Frakturrisiko erhöhen
Bei älteren Menschen ist das Risiko für Knochenbrüche nicht nur von der Knochenschwäche, sondern auch von Stürzen abhängig. Häufig spielen dabei Muskelschwund (Sarkopenie), Mangelernährung (Malnutrition) und Bewegungsunsicherheit zusammen – ein Kreislauf, der zur sogenannten Frailty, also Gebrechlichkeit, führt.
Ziel der Behandlung ist es daher, nicht nur die Knochendichte zu verbessern, sondern auch Muskeln und Gleichgewicht zu stärken.
Dr. Amit Choudhury ist Chefarzt des Zentrums für Geriatrie und Frührehabilitation am Sankt Joseph-Stift in Bremen.
Vortrag von Dr. Amit Choudhury
Bei älteren Menschen brechen Knochen oft nach einem Sturz.
Dazu kommt:
Viele ältere Menschen haben Muskelschwund.
Manche essen zu wenig oder zu einseitig (Mangelernährung).
Das macht unsicher im Gehen.
So entsteht Frailty – das bedeutet: Gebrechlichkeit.
Darum ist wichtig:
Nicht nur der Knochen muss besser werden,
sondern auch die Muskeln und das Gleichgewicht.
Dr. Choudhury ist Chefarzt am Sankt Joseph-Stift Bremen.
"Behandlungsstrategien zur Vermeidung von Knochenbrüchen" ein Vortrag von Dr. med. Thomas Brabant
Medikamente für ältere Osteoporose-Patienten
Osteoporose gehört zu den häufigsten Volkskrankheiten. Besonders gefährlich sind Knochenbrüche, die nicht nur Schmerzen und Einschränkungen, sondern auch eine deutlich höhere Sterblichkeit nach sich ziehen können. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko weiter – auch, weil viele Betroffene mehrere Krankheiten gleichzeitig haben und zahlreiche Medikamente einnehmen. Umso wichtiger ist eine individuell angepasste Therapie, die möglichst früh beginnt. Ziel aller Maßnahmen ist es, das Risiko weiterer Brüche deutlich zu senken – vor allem in den ersten zwei Jahren nach einer Fraktur.
Dr. Thomas Brabant war Tagungspräsident des BfO-Patientenkongresses 2025. Er ist Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin in der Kardiologischen und Angiologischen Praxis im Herzzentrum Bremen.
Vortrag von Dr. Thomas Brabant
Osteoporose ist eine häufige Krankheit.
Brüche sind dabei das größte Problem.
Sie machen Schmerzen und können das Leben stark verändern.
Viele ältere Menschen haben zusätzlich andere Krankheiten und nehmen viele Medikamente ein.
Darum muss die Behandlung gut geplant und individuell sein.
Ganz wichtig:
Die Behandlung sollte früh beginnen.
Ziel ist immer, weitere Brüche zu vermeiden – besonders in den ersten zwei Jahren nach einem Bruch.
Der alljährlich stattfindende BfO-Patientenkongress klärt auf und macht medizinisches Wissen verständlich. Osteoporose-Experten berichten über moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden, räumen Ängste vor Nebenwirkungen aus und geben praxisnahe Tipps für den Alltag. Neben Fachvorträgen bietet der Kongress Raum für Fragen und den direkten Austausch mit anderen Betroffenen.
Die Teilnahme an den BfO-Patientenkongressen ist immer kostenlos!
Veranstalter: Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO)
Der BfO-Patientenkongress findet jedes Jahr statt.
Dort erklären Expertinnen und Experten die Osteoporose leicht verständlich.
Sie zeigen neue Untersuchungen und neue Behandlungen.
Sie sprechen über Ängste und Nebenwirkungen.
Und sie geben Tipps für den Alltag.
Es gibt viel Zeit für Fragen und für Gespräche mit anderen Menschen, die ebenfalls Osteoporose haben.
Wichtig:
Die Teilnahme ist immer kostenlos.
Veranstalter:
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO)
Foto:
© BfO