Weltosteoporosetag: Lernstationen waren Besucher-Magnet

20. Oktober 2013. „Selbsthilfe bietet die großartige Möglichkeit, vom Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen zu profitieren. Nur wer seine Krankheit kennt, weiß, wie er damit umgehen kann“, sagt Birgit Eichner, Präsidentin des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose (BfO). Der Verband hat am 19. Oktober in Celle anlässlich des Weltosteoporosetages einen Patientenkongress veranstaltet, zu dem rund 700 Besucher aus ganz Deutschland kamen.

Osteoporose, im Volksmund Knochenschwund genannt, gehört zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit. In Deutschland leiden etwa sechs Millionen Menschen daran. Seit 1997 organisiert die International Osteoporosis Foundation (IOF) den Weltosteoporosetag, der mittlerweile von Patientenorganisationen in rund 90 Ländern ausgerichtet wird. Das Ziel: gesellschaftliches Bewusstsein für die Knochengesundheit und die Prävention von Osteoporose zu schaffen. Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose, die größte deutsche Patientenorganisation, beteiligt sich jedes Jahr mit einem Patientenkongress an dem weltweiten Aktionstag. Für die diesjährige Veranstaltung übernahm der Oberbürgermeister der Stadt Celle, Dirk-Ulrich Mende, die Schirmherrschaft.

Fast jede dritte Frau erkrankt nach den Wechseljahren an Osteoporose

80 Prozent der Osteoporose-Patienten sind Frauen. Das Risiko steigt besonders nach den Wechseljahren. Fast jede dritte Frau erkrankt dann an Osteoprose, denn der drastisch gesunkene Östrogenspiegel beeinträchtigt den Knochenstoffwechsel. „Jenseits des 50. Lebensjahres einer Frau beginnen die ersten Anzeichen der Krankheit häufig mit einem Bruch des Unterarms, später sind Brüche des Oberschenkelknochens am häufigsten“, erklärt Prof. Franz Jakob, Leiter des Orthopädischen Zentrums für Muskuloskelettale Forschung an der Universität Würzburg und Experte auf dem Gebiet der Osteoporose. Sein Vortrag war eines der Highlights der Veranstaltung, der Große Saal der Congress Union Celle voll besetzt.

„Mitmach“-Stationen der Patientenuniversität Hannover boten Informationen und konkrete Hilfen

Auch die interaktiven Lernstationen der Patientenuniversität Hannover waren ein Besucher-Magnet. Hier hatte jeder die Möglichkeit, sein Wissen über Osteoporose im Gespräch mit Medizinstudenten und Spezialisten des Allgemeinen Krankenhauses Celle zu vertiefen und sich Zusammenhänge erklären zu lassen. Die „Mitmach“-Stationen boten Informationen und konkrete Hilfen zu unterschiedlichen Themen wie häufige Knochenbruchstellen, Medikamente oder Patientenleitlinien.

Die Patientenuniversität Hannover vermittelt universitäres Wissen und aktuelle Forschungsergebnisse an medizinische Laien mit dem Ziel, die Rechte der Patienten zu stärken. Das Bildungsangebot für Jedermann hilft Bürgern, sich als mündige, gleichberechtigte Partner im deutschen Gesundheitssystem zu behaupten. Die Leiterin der Patientenuniversität, Prof. Dr. Marie-Luise Dierks, war Tagungspräsidentin des diesjährigen Kongresses.

Ramona Leiß appellierte, sich aktiv mit der Krankheit auseinanderzusetzen

Als Frau Prof. Dierks die Schauspielerin und Fernsehmoderatorin Ramona Leiß zu ihren Erfahrungen mit Ärzten und Therapien befragte, herrschte im Publikum gespannte Stille. Leiß leidet bereits seit einigen Jahren an Osteoporose und appellierte an andere Patienten, sich aktiv mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Bewegung und bewusste, kalziumreiche Ernährung seien besonders wichtig, um dem Knochenabbau entgegen zu wirken. „Ab und zu muss man sich jedoch auch was gönnen. Sie sollen ja Spaß haben an ihrem Leben“, rief Leiß aufmunternd am Ende des Gesprächs dem Publikum zu und lachte. Kein Zweifel: Ramona Leiß lässt sich trotz Osteoporose ihre Lebenslust nicht nehmen.

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Pressekontakt:
Dr. Sonja Endres
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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