Arzt diskutiert über Ergebnisse und bietet Therapievorschläge an

Therapie

Die Behandlung der Osteoporose verfolgt das Ziel, Knochenbrüche zu verhindern, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Dafür ist meist ein individueller Behandlungsplan notwendig, der verschiedene Bausteine kombiniert – von Bewegung und Ernährung als Basistherapie über medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten bis hin zu operativen Methoden bei besonders schwerem Verlauf. Prävention und Selbsthilfe spielen ebenfalls eine zentrale Rolle, um die Eigenaktivität der Betroffenen zu stärken.

Ernährung - eine wichtige Basis

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D ist ein wesentlicher Bestandteil der Osteoporose-Therapie. Kalzium trägt zur Stabilität der Knochen bei, während Vitamin D die Kalziumaufnahme verbessert. Wichtig ist auch eine ausreichende Eiweißzufuhr zur Unterstützung der Muskulatur. Besonders empfohlen sind kalziumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Gemüse und calciumreiches Mineralwasser. Eine individuelle Ernährungsberatung kann helfen, Mangelzustände zu erkennen und gezielt auszugleichen.

Gruppe von Personen, die Sport treiben

Bewegung – Aktiv bleiben für starke Knochen

Gezielte Bewegung und regelmäßiges Training verbessern nicht nur die Muskelkraft und Koordination, sondern wirken sich auch positiv auf die Knochendichte aus. Funktionstraining unter Anleitung, etwa durch Osteoporose-spezifische Gymnastikgruppen, reduziert das Sturzrisiko und beugt Brüchen vor. Geeignete Sportarten sind z. B. Nordic Walking, sanftes Krafttraining oder Wassergymnastik.

Auch einfache Alltagsbewegungen können bereits einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung leisten.

Ältere Person nimmt Medikamente

Medikamente – Wenn die Knochenstruktur medizinische Unterstützung braucht

Medikamentöse Therapien können den Knochenabbau bremsen und den Aufbau neuer Knochensubstanz fördern. Je nach individueller Risikosituation kommen verschiedene Wirkstoffgruppen zum Einsatz – z. B. Bisphosphonate, Denosumab, Teriparatid oder selektive Östrogenrezeptormodulatoren. Die Wahl des Medikaments hängt u. a. vom Alter, Geschlecht, Frakturrisiko und Begleiterkrankungen ab.

Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Therapie ist entscheidend für den langfristigen Behandlungserfolg.

Operation & Nachsorge – Stabilität und Lebensqualität

In schweren Fällen von Osteoporose, etwa bei schmerzhaften Wirbelbrüchen oder fortgeschrittener Instabilität, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Verfahren wie Kyphoplastie oder Vertebroplastie helfen, gebrochene Wirbelkörper zu stabilisieren und Schmerzen effektiv zu lindern.

Nach einer Operation – beispielsweise am Hüftgelenk – spielt die gezielte Nachsorge eine zentrale Rolle: Physiotherapie, medikamentöse Weiterbehandlung und Schulungen zur Sturzprävention unterstützen die Rehabilitation. Ziel ist es, Mobilität und Selbstständigkeit wiederherzustellen und das Risiko für weitere Brüche langfristig zu senken. Eine interdisziplinäre Betreuung sorgt dabei für nachhaltigen Behandlungserfolg.

Training einer Person in einer Selbsthilfegruppe

Selbsthilfe – Gemeinsam aktiv bleiben

Selbsthilfegruppen spielen eine zentrale Rolle bei der ganzheitlichen Versorgung. Sie bieten nicht nur Austausch und emotionale Unterstützung, sondern auch Zugang zu Bewegungsangeboten, Fachvorträgen und praktischen Alltagstipps. Studien zeigen, dass aktive Selbsthilfe das Gesundheitsverhalten nachhaltig stärkt.

Der BfO unterstützt bundesweit rund 260 Gruppen, in denen sich Betroffene gegenseitig motivieren und gemeinsam Wege im Umgang mit der Erkrankung finden.

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