Ärztin erklärt anhand eines Skeletts

Was ist Osteoporose?

Osteoporose, auch als Knochenschwund bekannt, ist eine chronische Skeletterkrankung, bei der die Knochenmasse und -dichte abnehmen. Dies führt zu einer erhöhten Porosität der Knochen und einem gesteigerten Risiko für Frakturen. Die Erkrankung entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange unbemerkt, bis es zu ersten Knochenbrüchen kommt. Besonders betroffen sind ältere Menschen und Frauen nach den Wechseljahren.

In Deutschland leben mindestens sechs Millionen Menschen mit der Diagnose Osteoporose.

Symptome & Verlauf

Osteoporose wird als leise oder schleichende Erkrankung bezeichnet, da sie im Anfangsstadium nur selten Schmerzen verursacht und daher lange unerkannt bleibt. In Deutschland werden nur ca. 20 % aller Osteoporose – Betroffenen richtig und rechtzeitig diagnostiziert. Oftmals wird die Osteoporose erst dann festgestellt, wenn bereits ein erster auf die Erkrankung zurückzuführender Knochenbruch stattgefunden hat. Dies ist deutlich zu spät, denn nach einer ersten osteoporotisch bedingten Fraktur ist die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Knochenbruchs deutlich erhöht. Daher ist eine möglichst frühzeitige Diagnose bei Osteoporose besonders wichtig.

Auf welche Symptome sollten Sie achten?

Knochenbrüche nach harmlosen Stürzen

Spontane Knochenbrüche ohne besonderes Ereignis

Minderung der Körpergröße

Ausbildung eines Rundrückens

Langanhaltende, starke Rückenschmerzen mit Einschränkung der Bewegung

Knochenschmerzen

Raum zur DEXA Knochendichtemessung

Die drei Stufen der Diagnose

Zunächst führt der Arzt mit Ihnen das sog. Anamnese – Gespräch und bespricht dabei ihre individuelle Krankheitsgeschichte. Er wird dabei ein besonderes Augenmerk auf die Risikofaktoren bei Osteoporose legen. Deshalb ist es wichtig für Sie, sich auf dieses Gespräch vorzubereiten, in dem Sie die relevanten Risikofaktoren kennen und dem Arzt dazu wahrheitsgemäß und umfassend Auskunft erteilen.

Danach erfolgt eine eingehende körperliche Untersuchung der Patientin / des Patienten mit folgenden Schwerpunkten:

- Rückenschmerzen
- Beweglichkeit der Wirbelsäule
- Muskelverspannungen
- Verdacht auf Sinterung von Wirbelkörpern
- Größe und Beschaffenheit der Schilddrüse
- Blutdruck, Puls
- Veränderungen der Körpergröße
- BMI

Wesentliche Risikofaktoren bei Osteoporose

Alter

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch deutlich an. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit alle zehn Jahre um das 1,5- bis 3-Fache zu.

Geschlecht

Frauen nach der Menopause – in der Regel etwa ein Jahr nach der letzten Menstruation – sind besonders gefährdet.

Erbliche Faktoren

Eine familiäre Vorbelastung, insbesondere eine Oberschenkelhalsfraktur bei einem Elternteil, erhöht das individuelle Risiko erheblich.

Körpergewicht

Untergewicht (Body Mass Index unter 20 kg/m²) ist ein zusätzlicher Risikofaktor.

Darüber hinaus spielen weitere Faktoren eine Rolle, die das Risiko zusätzlich erhöhen können:

Lebensstil

- Hoher Alkoholkonsum
- Starker Zigarettenkonsum
- Bewegungsmangel
- Mangel an Kalzium und/oder Vitamin D

Vorerkrankungen

- Diabetes mellitus Typ 1
- Epilepsie
- Parkinson
- Chronische Darmerkrankungen
- Schilddrüsenüberfunktion

Medikamente

- Kortison (Langzeittherapie)
- Antidepressiva
- Blutverdünner
- Medikamente zur Tumortherapie

Abbildung von verschiedenen Lebensmitteln

Wie können Sie einer Osteoporose vorbeugen?

Einer Osteoporose können Sie bereits in jungen Jahren vorbeugen. Denn je höher die Knochenmasse im jugendlichen Alter ist, desto länger können Sie im Alter davon „zehren“. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die Aspekte Ernährung und Bewegung. Zusammen gehören sie zur Basistherapie bei Osteoporose und sind die wesentlichen Bausteine der Vorbeugung. Ernähren Sie sich ausgewogen; nutzen Sie kalziumreiche Produkte und achten Sie auf einen ausreichenden Vitamin D – Spiegel.

Kalziumreiche Lebensmittel:

- Milchprodukte (z.B. Käse, Joghurt)
- Grünes Gemüse (z. B. Broccoli, Spinat, Grünkohl)
- Mohn, Sesam, Mandeln
- Trinken Sie kalziumreiches Mineralwasser

Ebenso wichtig ist regelmäßige Bewegung.

Dabei brauchen Sie keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen. Gehen Sie mindestens 3-mal wöchentlich 30 – 45 Minuten spazieren oder walken; bereits mit diesem relativ geringen Aufwand tun Sie ihren Knochen gutes und nehmen positiven Einfluss auf die Struktur und Festigkeit ihrer Knochen. Gezielte und regelmäßige körperliche Aktivität z. B. durch Joggen oder individuelles Krafttraining fördert und erhält ihre Muskelkraft und Koordinationsfähigkeit.